Sie sind ein 3D-Neuling und wissen nicht, wie diese räumlichen Visualisierungen entstehen? Dann sind Sie hier richtig. Wir beschreiben die Schritte, die für die Erstellung von 3D-Inhalten notwendig sind. Haben Sie Angst vor hohen Ausgaben für 3D-Bilder? Sie werden sehen: So teuer ist CGI (Computer Generated Imagery bzw. computererzeugtes Bildmaterial) auch wieder nicht. Denn die Aufwände sind vergleichbar mit einem Fotoshooting. Nur eben ohne Technik- und Materialschlacht. Ausserdem werden die Abläufe im Lauf der Zeit automatisierbar oder gar durch machine learning ohne menschliches Zutun erledigt. Allerdings gilt das vorerst hauptsächlich für Grossproduktionen, wo auf diesem Weg der ohnehin immense Aufwand reduziert werden kann. Bei individuellen Projekten ist derzeit noch immer viel human power angesagt.
3D-Projekte umfassen stets unterschiedliche Schritte, die zum Resultat führen. Eine allgemeine Übersicht gibt unser Beitrag über die Entstehung von 3D-Inhalten. Die ersten Schritte sind sehr ähnlich wie in der realen Welt: Für ein Bild oder einen Film muss immer zuerst der Statist – Ihr Produkt oder was auch immer die Hauptrolle spielt – in Form gebracht werden. Dann braucht 3D-Inhalt mindestens ein Studio – oder sogar ein erweitertes Foto-/Film-Set, das erstmal digital zusammengebaut werden will. Ist alles aufgebaut (modelliert) und hübsch gemacht (materialisiert), muss Licht/Beleuchtung her – denn auch in 3D macht erst das Licht das Bild! Und zu guter Letzt brauchen wir natürlich eine Kamera, die durch ein geschultes Auge eingerichtet sein will. Das wars erstmal für ein Still-Bild.
Handelt es sich bei unserem Projekt um eine Animation, müssen unser Protagonist – und vielleicht sogar weitere Bestandteile unserer Szene – geriggt und korrekt animiert werden. Dem Objekt muss also beigebracht werden, wie es sich zu bewegen hat – respektive wie es sich bewegen kann. Ist alles durch, folgen das Rendering und die Postproduktion. Damit wird aus der anfänglich minimalistischen CGI-Welt ein visuell ansprechendes Ergebnis geschaffen. Je nach Grösse des jeweiligen Studios beschäftigen sich unterschiedliche Fachleute mit dem Projekt. Während bei kleineren Studios und Anbietern also eher Generalisten arbeiten, sind bei grossen Anbietern Experten mit vertieftem Fachwissen gesucht. Das geht soweit, dass es selbst für die Entwicklung von Staub in Filmen Fachpersonen gibt. Entsprechend sieht neben den Möglichkeiten kleiner bzw. grosser Unternehmen vor allem das Preisgefüge ziemlich unterschiedlich aus.
Und: dieses Beispiel klammert den Aufwand für die Produktion von interaktiven Inhalten komplett aus. Ein Screeneinsatz bedingt, dass Szenen für unterschiedliche Plattformen optimiert werden (3D-Daten sind ressourcenhungrig). Interaktionen mit den Inhalten müssen konzipiert sowie umgesetzt – und mit einem UI sowie einer UX versehen werden, damit die Interaktion für die bedienende Person sowohl nachvollziehbar wie auch spannend ist.
Aus den vorherigen Schilderungen dürfte klar geworden sein, dass sich der Aufwand aus vielen einzelnen Aktionen zusammensetzt. Zur besseren Übersicht haben wir die verschiedenen Vorgehensweisen zusammengefasst – und kategorisiert. Denn letztlich unterscheidet sich das Erstellen von technischen Objekten doch deutlich von organischem Modelling – und wird animiert, ergeben sich nochmals ganz neue Anforderungen.
Hier eine kleine Übersicht:
Modellierung/Datenkonvertierung/Reverse Engineering
Datenaufbereitung (Baugruppen und «Rigs» erstellen)
Materialisierung
Programmierung von Abhängigkeiten
Studio-Setup
Beleuchtung und Kamera
Rendering
Postproduktion
Modellierung/Datenkonvertierung
Rigging und Vorbereitung für Animation (z.B. Marker für Motion Capturing integrieren)
Materialisierung
Programmierung
Studio-Setup
Beleuchtung und Kamera
Rendering
Postproduktion
Storyboard
Studio-/Umgebungs-Setup
Animation/Motion Capturing
Kameraführung
Rendering/Renderingoptimierung
Realfilm-Aufnahmen
Postproduktion/Schnitt
Die bei Kunden unbeliebteste Antwort: Diese Frage lässt sich nicht generell beantworten. Aber in der Tat verhält es sich so, dass jedes Modell aufgrund seiner Komplexität und der unterschiedlichen Materialien eine neue Ausgangslage darstellt. Kommt hinzu, dass auch der Anspruch an das Resultat sehr unterschiedlichen Aufwand bedeuten kann: Eine schematische Darstellung benötigt weniger Zeit als eine fotorealistische Abbildung mit zahllosen Details.
Es gibt aber Anhaltspunkte, die Hinweise geben, ob die eigenen Erwartungen und Wünsche auf der kostspieligen oder auf der günstigen Seite stehen. Nachfolgend eine Zusammenstellung der relevanten Unterschiede für den Gesamtaufwand:
Die Ausgangslage: Sind gute 3D-Daten Ihres Produktes verfügbar, oder müssen diese von Grund auf modelliert werden? Die Konvertierung eines einfachen, geometrischen Objektes ist eine Sache von Sekunden. Bei hoch komplexen Geräten oder Anlagen und auch organischen Formen fallen schon mal Stunden bis Tage für Konvertierung und Modellorganisation an.
Die Modelldetaillierung: Besteht Ihr Produkt aus 50 oder 50'000 Elementen? Je mehr einzelne Teile bei der Umsetzung bearbeitet werden müssen, desto grösser der Aufwand. Und: Die einfache Lackoberfläche ohne feine Details ist in wenigen Minuten erstellt. Umgekehrt kann die fotorealistische Umsetzung eines einzigen Materials mit vielen Details und Effekten schon mal mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Wollen Sie also ein Produkt mit wenigen oder Dutzenden Materialien?
Ohne dass wir detailliert auf Zahlen und Kosten eingehen, wollen wir Hinweise für den Aufwand bei der Erstellung von 3D-Modellen aus Konstruktionsdaten geben:
Dies sind freilich nur einige skizzenhafte Beispiele. Die Anzahl Stunden lässt sich schliesslich mit dem ortsüblichen Ansatz multiplizieren. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein guter 3D-Artist für Freelance-Einsätze durchaus schon mal einen Ansatz hat, der mit einem Ingenieurjob vergleichbar ist.
Das mag sich auf den ersten Blick sehr widersprüchlich lesen: 3D kostet vor allem am Anfang eine Stange Geld. Langfristig zahlt sich 3D aber für die Contentproduktion eindeutig aus. Doch wie funktioniert das?
Es ist wie in fast jedem Bereich: Die Erarbeitung der Grundlagen ist aufwendig. Das freie Modellieren oder das Konvertieren von Konstruktions- zu Visualisierungsdaten bedeutet in praktisch jedem Fall Handarbeit. Und die kostet Zeit und Mühe.
Neben dem Modell müssen beim Initialschritt aber auch die verschiedenen – meist unternehmenstypischen – Materialien designt und abgestimmt werden. Je komplexer das Modell, desto mehr Einzelteile und Materialien. Abhängig von der Ausgangslage können hierfür leicht zwischen etlichen Stunden bis hin zu Wochen aufgewendet werden, bis erste Renderings ausgegeben werden können.
Sobald das Visualisierungsmodell fertiggestellt ist, lohnt sich 3D allemal: Aus derselben Grundlage kann nun mit wenig Aufwand jede erdenkliche visuelle Form geschaffen werden. Heute ein Packshot, morgen eine Produktanwendung und dann ein Schulungsvideo. 3D braucht keinen physischen Raum, keine physische Installation, keine aufwendigen Licht- und Kameraaufbauten und auch keine Logistik. Material, Organisationsaufwand und Nacharbeiten werden eingespart.
Mussten Sie schon mal ein Set für eine Anwendungsdarstellung organisieren? Lassen Sie uns am Beispiel einer einfachen Haustechnikinstallation aufzeigen, wo die Unterschiede zwischen einem physischen und einem 3D-Set liegen.
Für das physische Set müssen Sie mit Ihrer Logisitik ein einwandfreies Produkt beschaffen. Anschliessend organisieren Sie einen Raum oder ein Studio.
Sie lassen das Produkt von einem Fachmann installieren – und definieren zuvor die Ansicht, in welcher das Produkt dargestellt werden soll. Vielleicht soll ein spezifisches Detail hervorgehoben werden. Wenn Sie dieses ins beste Licht rücken wollen, müssen Sie zuerst eine bauliche Voraussetzung für die Aufnahme schaffen. Anschliessend muss Ihr Produkt installiert und ein Foto- oder Filmset aufgebaut werden.
Nachdem das Bild erstellt wurde, baut der Fotograf das Set wieder ab. Das Ergebnis ist aber möglicherweise doch nicht so prickelnd. Der Produktmanager stellt fest, dass das wichtigste Element gar nicht sichtbar ist – ein anderer Kamerawinkel wäre besser. Möglicherweise entspricht das Rohr, mit dem das Produkt installiert wurde, nicht dem Standard, den Ihre Kunden nutzen. Was jetzt? Das ganze Set neu aufbauen? Nochmals shooten?
Was in der realen Foto- und Filmwelt ein ewiger Tanz werden kann, ist mit 3D praktisch nur eine Entspannungsübung.
Der wohl grösste Vorteil von 3D ist, dass sich Dinge zeigen lassen, die es so (noch) nicht gibt. Sie können schon mit der Vermarktung beginnen, bevor das erste fertige Produkt Ihr Unternehmen verlässt. Und das in einer höheren Qualität als mit Fotografie.
Dasselbe gilt im Alltag: Wo bei einem realen Bild unterschiedlichste Personen involviert sind, ist es bei CGI eine Frage weniger Akteure. Niemand muss das Produkt speziell aufbauen oder installieren. Kein Fotograf muss -mit Assistenz- ein Set aufbauen und Aufnahmen erstellen. Zudem brauchen 3D-Visuals auch deutlich weniger Nacharbeit: Keine Fingerabdrücke, keine störenden Kabel und Steckdosen, keine unerwünschten Reflektionen und Spiegelungen, die mühsam retuschiert werden müssen.
Sie haben ein Produkt, dessen Varianten sich in Details unterscheiden, aber insgesamt immer identisch sind? Sie wollen einen Produktkonfigurator programmieren? Das Letzte, was Sie sich wünschen ist, dass jede Option einzeln aufgenommen und retuschiert werden muss. 3D hat einen enormen Vorteil, wenn Sie Varianten erstellen müssen. Nichts muss physisch getauscht werden, es gibt keine Abweichungen zwischen unterschiedlichen Abbildungen.
3D kann, was sonst nur mit grossem Aufwand zu schaffen ist: eine ganz eigene Markenwelt erschaffen. Ihre Umgebung kann immer aufs Neue adaptiert werden, ohne dass der Look insgesamt verändert werden muss. Das erzeugt einen erheblichen Wiedererkennungswert, der über einen einheitlichen Fotografiestil hinausgeht. So können Sie sich von Ihren Mitbewerbern visuell noch deutlicher abheben.
An erster Stelle steht die Frage, welchen Stellenwert Content in der Strategie des Unternehmens einnimmt. Geht es darum, Kunden Fakten zum Produkt mitzuteilen – oder geht es darum, dem Kunden ein charakteristisches Gefühl zu Ihrer Marke zu vermitteln? Ersteres wird Sie dazu bringen, Produktdarstellungen auch inhouse zu erledigen – mit eigenem Equipment. Zweiteres bedeutet, Sie werden sich bewusst, dass Content langfristig gedacht wird, auf Ihre Marke einzahlt, aufbauend funktioniert und daher auch Aufwand bedeutet.
Und hier macht 3D dann den wirklichen Unterschied. Haben Sie erst einmal Ihre Produkte als 3D-Objekte vorliegen, und einen Look mit eigenen Materialien, Räumen und Objekten, sprich: Ihre eigene Welt kreiert, lassen sich die Daten immer wieder verwenden, durch leichte Adaptionen für jede erdenkliche Situation umbauen und damit als starkes Element Ihrer visuellen Identität verwenden. Hier noch ein paar kleine Anregungen, mit welchen Voraussetzungen Sie mit CGI immer im Vorteil sind:
Sie haben ein einfaches Produkt, das äusserlich aus wenigen unterschiedlichen Teilen besteht – hier ist 3D mit Produktfotografie gleichauf.
Sie haben Produkte, deren Erscheinungsbild einfach/reduziert ist, sich aber in zahlreichen Varianten oder Optionen unterscheidet? In 3D können Sie aus einem Set ohne physischen Umbau unterschiedlichste Abbildungen in identischer Weise erstellen. Damit haben Sie einen wiederholbaren Workflow, der Zeit spart.
Sie haben ein Produkt, das zwar aus vielen abzubildenden Einzelteilen besteht, die aber eine Plattform bilden, die sich – mit Modifikationen – auf unterschiedlichste Weise einsetzen lässt. Der Vorteil von 3D ist hier, dass solche Aufnahmen in der Realität meist aufwendig und wenig flexibel sind. Modifikation sind in 3D einfach zu bewerkstelligen - im Unterschied zur Fotografie, wo das gesamte Foto-/Filmset von Grund auf wiederhergestellt werden muss.
Sie wollen einen markenspezifischen Look kreieren, für den Sie in der Realität ein Set bräuchten, das eigens für Sie gebaut würde. Der Aufwand für den Basisaufbau mit CGI ist hier zwar gross, Sie benötigen aber weder Raum noch Material.
AWE Schaffhausen schafft seit mehr als zehn Jahren 3D-Inhalte in Form von Produktvisualisierungen, Animationen und interaktiven 3D-Tools für Web, AR und VR. Aus unserer Erfahrung können wir gut einschätzen, wo durch 3D Potenzial in der Kommunikation entsteht – und damit ein langfristiges Win-Win-Verhältnis zwischen uns und unseren Kunden.
Haben Sie eine Idee für die Nutzung von 3D-Inhalten oder -Tools für Ihre Marke oder Ihr Produkt? Wir stehen Ihnen gerne für einen unverbindlichen Austausch zu Ihrem Anliegen zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns – wir freuen uns auf Sie!