Storytelling im Immobilienmarketing
Ich habe wieder mal Spannendes dazugelernt. Diesmal bei den Recherchen für das Storytelling im Bereich Immobilien und Architektur. Natürlich ist es kein Geheimnis, dass Bauen und Renovieren in einer Altstadt zu den grössten architektonischen Herausforderungen gehören. Für welche Hindernisse die Architekten im Detail Lösungen finden mussten, liess mich dann doch staunen. Natürlich gibt es denkmal-, heimatschutz-, stadtbild- sowie feuerpolizeibedingten Vorschriften und weitere Auflagen wie beispielsweise Rollstuhlgängigkeit. Aber was bedeutet das im Detail?
Holzmodelle der Silberhof-Gebäude zeigen verschiedene Dachtypen.
Ensemble aus denkmalgeschütztem und neuem Bau
Das Beispiel ist der Silberhof, die Siedlung, die sich in der Schaffhauser Altstadt in Entstehung befindet. Da haben wir ein Ensemble aus einerseits einem denkmalgeschützten Industriegebäude, bei dem ein respektvoller Umgang mit der historischen Bausubstanz vonnöten ist. Anderseits müssen sich Neubauten auf dem Grund nicht-historischer Bauten harmonisch ins Geviert einschmiegen. Entsprechend wissen die für den Silberhof zuständigen Architekten Matthias Corrodi und Alfonso Calderon von Dost Architektur: Ein Architekt ist längst kein Einzelkämpfer mehr.
Vielfalt für die Einheitlichkeit
Ein Beispiel für einen Einzelaspekt, den es architektonisch zu berücksichtigen gilt, ist das Dach. Das habe ich mir noch gar nie überlegt, merke ich; aber es stimmt: Wenn man aus erhöhter Position auf das Dächermeer der Schaffhauser Altstadt blickt, sieht man eine grosse Vielfalt an unterschiedlichen Gebilden. Und in dieses Bild sollte sich auch der Silberhof nahtlos einfügen – wobei auch die Forderungen nach zeitgemässer, nachhaltiger Energieversorgung gewährleistet bleiben sollte. In diesem Fall durch PV-Anlagen. Das Resultat beim Silberhof ist erstaunlich, denn die Architekten haben sich zugunsten des Gesamtstadtbildes für verschiedene Dachtypen entschieden: begehbare Flachdächer, nicht begehbare mit PV, Schrägdächer mit traditionellen Biberschwanzziegeln. Und die Schaffhauser Behörden sind glücklich, dass es keine Wiederholungen im Bild der Dachsysteme geben wird.
Dächermeer Altstadt Schaffhausen 1946: Viel hat sich nicht verändert - glücklicherweise!
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